| AbszessUmschriebener Entzuendungsprozess mit Exsudation neutrophiler Leukozyten (Granulocyten), spaeterer Erweichung und moeglicher Hoehlenbildung, die Eiter enthalten kann.
 AdiasporeDickwandige, chlamydosporenaehnliche Pilzzelle im menschlichen und tierischen Gewebe.
 AflatoxinToxisches Stoffwechselprodukt (Mykotoxin) von Aspergillusarten, insbesondere von Aspergillus flavus.
 AIDSEnglisch= acquired immunodeficiency syndrome. Erworbenes Immunschwaechesyndrom bei fortge- schrittener HIV -Infektion.
 AktinomykoseStrahlenpilzerkrankung. Infektion durch Aktinomyzeten, die frueher den Pilzen zugerechnet wurden, daher eine veraltete Bezeichnung.
 AktinophytoseSiehe Botryomykose.
 AlgoseInfektion durch Algen, zum Beispiel Prototheca spp. oder Chlorella spp., auch Protothekose oder Chlorellose.
 AlopezieDiffuser oder umschriebener Haarausfall.
 AmastigotGeisselloses Entwicklungsstadium von Trypanosomen und Leishmanien.
 AnamorphUngeschlechtliche Form der Vermehrung.
 AnisotropStrukturen, die im polarisierten Licht eine Doppèlbrechung aufweisen.
 AnthropophilPrimaeres Vorkommen beim Menschen.
 ArtLateinisch = species. Eine oder mehrere Arten gehoeren zu einer Gattung.
 ArthrokonidieSyn.Arthrospore. Separate Konidie, die durch Auseinanderfallen spezieller septierter Hyphen entsteht.
 AskosporeIn einem Askus sexuell gebildete Spore.
 AskusSackaehnliches Gebilde der geschlechtlichen Vermehrung, in dem Askosporen gebildet werden.
 AsteroidkoerperchenStruktur aehnlich einem Stern. Siehe Splendore-Hoeppli- Phaenomen.
 AutochthonInfektion mit einem im Land natuerlich vorkommenden Erreger.
 BasidienFruchtkoerper von Basidiomyzeten.
 BasidiomyzetenKlasse von Pilzen, deren sexuelle Vermehrung in Basidien ablaeuft.
 BiphasischSiehe dimorph.
 BirefringenzDoppelbrechung wie in Kristallen-im polarisierten Licht.
 BlastokonidieKonidie, die durch Sprossung bei der ungeschlechtlichen Vermehung gebildet wird.
 BotryomykoseBotryos= Weintraube. Humanmedizin: Bezeichnung fuer Erkrankung durch Bakterien, zum Beispiel Staphylokokken, die drusenartig angeordnet sind und mit Aktinomyzeten oder Pilzen verwechselt werden koennen. Auch Aktinophytose oder bakterielle Pseudomykose genannt. Siehe auch botryomykotisches Myzetom oder Schizomyzetom (Kapitel 16).
 BroncholithStein oder festes Konkrement im Bronchuslumen. Mykotische Broncholithen, zum Beispiel bei Histoplasmose.
 ChlamydosporeDickwandige, aufgetriebene Pilzzelle in Ruhephase.
 Coin lesionsRoentgenologische Rundherde in der  Lunge, die wie Geldmuenzen aussehen, siehe "Mykotische Pseudotumoren", Kapitel 21.
 DematiaceaeGruppe von Pilzspezies (-arten) mit Kolonien und Pilzzellen im Gewebe mit dunkler Eigenfarbe, von grau-gelb-braun-schwarz, auch Dematiazeten oder Schwaerzepilze genannt.
 DetritusEnglisch "debris", Truemmer oder Restmaterial nach Gewebs-und Zelluntergang (Nekrose). Es gibt auch Pilzzelldetritus.
 DichotomSymmetrische Verzweigung von Hyphen.
 DimorphWachstum, je nach Erreger, in unterschiedlicher Form zum Beispiel temperaturabhaengig in Myzel-und Hefephase oder unterschiedlicher Gewebe-und Kulturphase.
 DruseKonglomerat von Erregern (Bakterien oder Pilze) meist in Abszessen gelegen. Koennen in Fisteln als koernchen-aehnliche Gebilde austreten. Englisch "grain oder -granule", spanisch "grano". Siehe Myzetome, Kapitel  16.
 EktothrixPilze umscheiden den Haarschaft.
 EndogenBetr. Infektion: Von innen entstehend; Infektion von Mikroorganismen ausgehend, die zum Beispiel auf Schleimhaeuten in einer saprophytaeren Phase im Organismus vorhanden waren. Betr.Pilze: Innerhalb der Zelle entstehend.
 EndosporeKonidie, die in einer (groesseren) zystischen Pilzzelle entstanden ist.
 EndothrixPilzzellen (5-7 µm) innerhalb des Haarschaftes.
 Epidermophytie oder EpidermophytoseDermatophytose durch Epidermophyton floccosum verursacht. Siehe Tinea.
 EukaryotischMit einem echten Zellkern versehen.
 EumyzetomMyzetom, das durch echte Pilze verursacht ist.
 ExogenBetr. Infektion: von aussen entstehend. Mikro-organismen gelangen von aussen, zum Beispiel per Inhalation in den menschlichen oder tierischen Organismus.
 FissionSpaltung oder Teilung einer Zelle durch ein oder mehrere Septa.
 FruchtkoerperOrgan, in dem sexuell oder asexuell Konidien gebildet werden (z. B. Cleistothecium, Pyknidium).
 FruchtkopfTerminale Verdickung an Hyphen (Konidiophor), an der Sterigmata beziehungsweise Phialiden entstehen.
 FungaemiePilzzellen im Blutstrom (intra-oder extrazellulaer).
 Fungus (lat.) Pilz,pl.fungi.F.imperfecti = Pilze mit ungeschlechtlicher Fortpflanzung (anamorph). F.perfecti = Pilze mit geschlechtlicher Fortpflanzung (teleomorph).
 GattungSiehe Genus.
 GenuinSiehe kryptogenetisch.
 Genus=Gattung. Taxonomische Gruppe zwischen Familie und Art (Spezies). Eine Gattung kann mehrere Arten umfassen.
 GeophilPrimaeres Vorkommen im Erdboden.
 GranulationsgewebeMakroskopisch: Entzuendliches Gewebe mit koerniger Oberflaeche in einem Geschwuersgrund oder einer Wunde. Mikroskopisch: Durch Mikroorganismen oder aseptisch entstandenes Entzuendungsgewebe, auch in inneren Organen=unspezifische Entzuendung. Besteht aus Neubildung von Blutgefaesskapillaren, Oedem und wechselnder Zahl von Entzuendungszellen (in situ entstanden oder durch Exsudation).
 GranulomUmschriebene, herdfoermige Ansammlung von Epitheloidzellen mit oder ohne Riesenzellen. In der Peripherie koennen Lymphozyteninfiltrate, im Zentrum Nekrosen vorkommen. In aelteren Granulomen moegliche  Fibrose und/oder Verkalkung, Makroskopisch kann ein Knoetchen erkennbar sein.
 Granulomatoese Reaktion= Spezifische Entzuendung. Entzuendliche Gewebeproliferation mit Elementen des Granuloms. Herd-oder Knotenbildung nicht zwingend vorhanden.
 HabitatRegelmaessiges Vorkommen von Tier-oder Pflanzen- Arten sowie Mikroorganismen in der freien Natur- "oekologische Nische".
 Haemoptysis (syn.) HaemoptoeBluthusten oder-spucken. Blutung aus dem Atemtrakt.
 Hefeaehnliche PilzzellenEinzellige Pilzzellen, die in Gewebe und Kultur rundlch oder oval sind und sich durch Sprossung fort-pflanzen. Mit dem Begriff Hefe austauschbar.
 Hoeppli-Splendore-PhaenomenSiehe Splendore-Hoeppli-Phaenomen.
 HyalohyphomykosePilzinfektion mit transparenten Hyphen ohne Eigenfarbe im Gewebe.
 HypheFadenfoermige Pilzzelle, meist verzweigt, gewoehnlich septiert. Ein Geflecht von Hyphen wird als Myzel bezeichnet.
 IdiopathischSiehe kryptogenetisch.
 KeloidBesondere Form von Narbenbilcung (Wulstnarben). In der Haut mit ueberschuesssigem, knotenfoermigem. Gewebe, besonders nach Verbrennungen und bei Personen mit besonderer Disposition und dunkler Haut. Histologisch: Ansammlung von hyalinem Bindegewebe im Korium.
 KinetoplastMeist laenglicher, stabfoermiger Rest einer Geissel in einem (kleinen) Amastigoten (Leishmaniaform von Trypanosoma cruzi). Siehe Amastigot.
 KonidieUngeschlechtliche Pilzspore gebildet an oder in einer Hyphe oder konidiogenen Zelle.
 KonidiophoreKonidientraeger. Spezialisierte Hyphe, die Konidien traegt oder bildet.
 KryptogenetischUrsache und Herkunft unbekannt. Aehnliche Termini: "idiopathisch" oder "genuin".
 MakrokonidieDie groessere von 2 Formen von Konidien. Die kleinere heisst Mikrokonidie. Makrokonidien sind haeufig mehrkammerig.
 MikrokonidieSiehe Makrokonidie.
 Mikrosporie oder MikrosporoseDermatophytose durch Arten der Gattung Microsporum verursacht. Siehe Tinea.
 Multizellulaer oder multinukleaerMit vielen Zellen oder vielen Zellkernen.
 Mycosis fungoidesAlte Bezeichnung, hat nichts mit Pilzen zu tun. Heute: malignes Lymphom der Haut.
 Mykotisches AneurysmaAlte Bezeichnung, die nichts mit Pilzen zu tun hat. Durch Bakterien verursachte umschriebene Entzuendungsherde in der Wand von Arterien, die ein Aneurysma verursachen, zum Beispiel bei Sepsis lenta.
 MykotoxikosenErkrankungen durch toxische Stoffwechselprodukte von Pilzen.
 Myzel(ium)Geflecht von Pilzhyphen.
 Myzete(n)Pilz(e).
 MyzetismusErkrankung beziehungsweise Vergiftung durch Verzehr von Giftpilzen.
 MyzetomUmschriebene, tumorartige Schwellung nur der Haut durch Pilze, Aktinomyzeten oder andere Bakterien, bei der Fisteln auftreten koennen und Drusen vorhanden sind. Es gibt Eumyzetome, Aktinomyzetome und Schizomyzetome.
 NekroseIrreversibler, intravitaler Zell-und/oder Gewebsuntergang (-tod), gekennzeichnet durch Zellkernuntergang.
 Nosokomiale InfektionIm Krankenhaus auftretende Infektion.
 Paradoxe ThromboseIntravitale, intravaskulaere Blutgerinnung mit Blutungen im umliegenden Gewebe. Eine "gewoehnliche" Thrombose verursacht keine perivaskulaeren Blutungen.
 PhaeohyphomykosePhaeo = dunkel oder trueb. Pilzinfektion mit Hyphen im Gewebe, die eine dunkle Eigenfarbe aufweisen (grau-gelb-braun-schwarz).
 PleomorphZwei oder mehrrere Formen zeigend.
 PMS-SystemSiehe RES-System.
 PraevalenzEpidemiologischer Begriff: Zahl aller Faelle einer bestimmten Erkrankung an einem Stichtag.
 PrimaerkomplexErstes Stadium einer Tuberkulose oder Histoplasmose weist drei Komponenten auf: 1.Entzuendungsherd am Ort des ersten Kontaktes von Mikroorganismen mit dem Wirt (in Lunge, Haut, etc.). 2. Subsequente lymphogene Streuung (der Mikro-organismen) mit Lymphangitis. 3. Herd (oder Herde) in regionalen Lymphknoten, das heisst Lymphadenitis.
 Pseudoepitheliomatoese HyperplasieVerdickung und Wucherung der Epidermis, die makroskopisch mit einem Karzinom verwechselt werden kann, jedoch ohne atypische Zellen und Mitosen.
 PseudohypheReihe von Pilzzellen mit langgezogenem Zelleib. Pseudohyphen nehmen eine Zwischenstellung zwischen Ketten sprossender Pilzzellen und Hyphen ein.
 PseudomyzelVerbund von Pseudohyphen. Die Begriffe Pseudomyzel und Pseudohyphen sind austauschbar.
 PseudozysteGrosse zystenaehnliche Zelle, die Mikroorganismen enthalten kann. Echte Zysten haben eigene Membranen.
 RESRetikulo-endotheliales System. Von Aschoff beschrieben. Umfasst alle Organe mit Zellen, die phagozytieren koennen, wie Leber, Milz, Lymphknoten, Knochenmark und Organe des Verdauungstraktes mit lymphatischem Gewebe.
 RHS=Retikuilo-Histiozytaeres Systemoder PMS = Phagocytic-Mononuclear-(cell)-System.
 Ringworm(Engl.) Tinea = durch Dermatophyten verursachte oberflaechliche Mykose.
 SaprophytIn Medizin: Apathogener Mikroorganismus
 SchizomyzetenSpaltpilze. Alte, historische Bezeichnung fuer Bakterien, also Organismen, die sich durch Spaltung vermehren.
 SchizomyzetomDurch andersartige Bakterien als Aktinomyzeten verursachtes Myzetom.
 Scutulum (pl.a )Schildchen, Schuppen, die beim Favus vorkommen.
 SepsisKrankheitsbild verursacht  durch im Blut kreisende und sich vermehrende Mikroorganismen und ihre Toxine, meist Bakterien.
 SeptikopyaemieSepsis mit Bildung von sekundaeren, metastatischen Abszessen zum Beispiel  in Haut und  inneren Organen wie Lunge, Nieren, Gehirn etc.
 Septum (pl.a)Wand, meist Querwand, in einer Hyphe.
 SpeziesLateinisch=species.Siehe Art. Unterste taxonomische Gruppe von Individuen mit gemeinsamen Charakteristika. Mehrere Arten oder Spezies bilden eine Gattung (Genus).
 Sporangium (pl.a)Spezialisierte Pilzzelle, in der kleine Sporen (Konidien) durch fortlaufende Teilung entstehen.
 SphaerulePilzzelle von Coccidioides immits im Gewebe, in der Endosporen gebildet werden, wenn sie ausgereift sind.
 Splendore-Hoeppli-PhaenomenAblagerung von roten (eosinophilen) Massen, die bei der HE-Faerbung in der Umgebung von Fremdkoerpern und Mikroorganismen, oft strahlenfoermig sichtbar sind. Die roten Massen entsprechen Antikoerpern. Es handelt sich also um eine Immunreaktion. Siehe auch Asteroidkoerperchen.
 SporeZelle, die bei der geschlechtlichen und ungeschlechtlichen Vermehrung entsteht, wobei die der asexuellen Vermehrung korrekter als Konidie bezeichnet wird.
 SprosssungUngeschlechtliche Vermehrung vor allem bei Hefen. Die Sprosssung kann uni-,bi-oder multilokulaer sein.
 Sterigma (pl.ta)Schmale, laengliche Pilzzelle, die eine Konidie traegt.
 TaxonomieWissenschaft der biologischen Klassifizierung von Organismen (Systematik der Mikroorganismen).
 TineaLateinisch= Motte, Holzwurm. Oberflaechliche Pilzinfektion der Haut und Hautanhangsgebilde. Sofern die anatomische Bezeichnung der betroffenen Region hinzugefuegt ist (z.B. Tinea inguinalis oder Tinea pedis) sind Dermatophyten als Erreger impliziert. Beispiel: Tinea inguinalis=Pilzinfektion (Dermatophytose) der Leistengegend, oder Tinea pedis = Pilzinfektion (Dermatophytose) der Fuesse.
 Trichophytie oder TrichophytoseDermatophytose durch Arten der Gattung Trichophyton verursacht. Siehe Tinea.
 TropismusBevorzugter Befall eines Organs, Organsystems oder Gewebes bei haematogener Streuung von Mikroorganismen z.B. Neuro- oder Dermatotropismus.
 UlkusGeschwuer. Tieferer Gewebedefekt an einer Oberflaeche. Erosion ist ein oberflaechlicher Defekt ohne Einbeziehung des Koriums oder der Submukosa.
 ZoophilPrimaeres Vorkommen bei Tieren.
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