Obwohl wir auf dieses Thema schon in englisch und deutsch eingegangen sind ("Atlas of Fungal Pathology", Kluwer Academic Publishers, 1990 und "Pilzinfektionen beim Menschen", Omnimed-Verlag, 2000), fehlte bisher die moderne elektronische Darstellung mit unserem reichhaltigen Abbildungsmaterial in einer CD und im Internet. Ausserdem wollen wir die Gelegenheit benutzen, die Mykosen in drei Sprachen abzuhandeln. Pilzinfektionen bei Tieren sind in den "Pilzinfektionen beim Menschen" im Absatz Epidemiologie kurz erwaehnt. Ein Glossar bringen wir hier auch.
Dieser CD ist besonders fuer die Studenten der Medizin und Naturwisssenschaften gedacht sowie als allgemeine Information fuer den Mediziner und den interessierten Leser. Es wird in dem kurzen Text auf alle Einzelheiten verzichtet.
Pilze als Erreger von Infektionen bei Tier und Mensch sind erst seit etwa 1840 bekannt. Als lebende Organismen werden sie im dritten der fuenf Reiche eingeordnet. Diese Reiche sind 1. Monera, die keinen Kern aufweisen. Die Bakterien gehoeren zu ihnen. 2. Protista, mit Kern, z.B. Protozoen und Algen. 3. Pilze, die auch einen Kern besitzen. 4. Plantae, die bis zu Baeumen und Samenpflanzen reichen. 5. Animalia, von flachen Wuermern bis zu den Saeugetieren.
Von den Pilzen soll es ca. 100 000 Arten geben. Einige Forscher glauben sogar an 200 bis 300 000.
Ohne auf Einzelheiten einzugehen, interessieren hier bei den pathogenen Pilzen nur die Namen der Gattungen und Arten.Von letzteren sind ca. 100 Arten pathogen.
Pilze koennen oberflaechliche oder tiefe, system oder viszerale sogenannte Mykosen verursachen. Die zuerst genannten befallen nur die Epidermis, die Naegel und Haare. Sie dringen nur ausnahmsweise in tiefere Schichten vor.
Bei 7 Pilzarten ist ein sogenannter Dimorphismus bekannt. Es sind die Arten Histoplasma capsulatum var. capsulatum, Histoplasma capsulatum var. duboisii, Coccidioides immitis, Blastomyces dermatitidis, Paracoccidioides brasiliensis, Sporothrix schenckii und Penicillium marneffei.
Pilzerkrankungen, die durchaus einen letalen Verlauf nehmen koennen, sind z. Zt. besonders wichtig und zahlreich als Erreger opportunistischer Infektionen bei Immunschwaechen aller Art geworden.
Auf Einzelheiten der Mikrobiologie, Histopathologie, Klinik und Therapie, und einen alphabetischen Index (Sachverzeichnis) etc. wird auf die oben genannten Buecher sowie auf die "Micologia General", 1989 von G. Casas Rincón, "Medical Mycology", 1992 von K.J. Kwon-Chung + J. Bennett und den "Atlas of Clinical Fungi", 1995 von G. S. de Hoog+ J. Guarro verwiesen.
Um dem Leser einen Eindruck von der Vielfalt und den wichtigen pathologischen Veraenderungen bei den Pilzinfektionen zu vermitteln, haben wir schon hier im Kapitel 1. der Allgemeinen Daten Abbildungen der wichtigsten Mykosen gebracht.
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