 Abb.11-A1 Mukokutane Leishmaniase
Ein 27 Jahre alter Mann aus Socopó, einer Stadt im Westen des Staates Barinas / Venezuela, sucht einen Hals-Nasen-Ohrenarzt auf, da er seit etwa 2 Monaten ein Brennen in der Nase verbunden mit einer schleimigen Sekretion und zunehmender Heiserkeit verspuert. Der Patient war schon mit verschiedenen Antibiotika behandelt worden, aber ohne Erfolg. Bei der Untersuchung der Mundhoele findet sich eine diffuse Roetung der Schleimhaut sowie erhabene Herdbildungen, die auf das Gaumensegel uebergreifen. Ein ulzeroeser Prozess setzt sich auf das subnasale Septum,die stark vergroesserte Uvula und den weichen Gaumen fort.
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 Abb.11-B1 Sekundaere Syphilis
Eine 23 jaehrige Frau aus Barinas weist eine schmerzhafte Enzuendung am Gaumen auf, vor allem der Uvula. Sie besteht seit einigen Tagen. Sie klagt auch ueber Kopfschmerzen, Fieber und Uebelkeit. In Abstrichen der befallenen Schleimhautbezirke und von Lymphknoten wurden im Dunkelfeld bewegliche Spirochaeten nachgewiesen. Ausserdem war der VDRI-Test positiv. Die Patientin berichtete spaeter, dass ein kleines schmerzloses Geschwuer am Introitus vaginae vor 10 Wochen vorhanden war, aber spontan ohne Narbenbildung heilte. Es konnte also die Diagnose "Sekundaere syphilitische Pharyngitis", sogenannte "Plaque muqueuse", gestellt werden.
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 Abb.11-A2 Mukukutane Leishmaniase
Bei der histologischen Untersuchung des Biopsiematerials aus der Mundhoehle findet sich unter dem Plattenepithel ein unspezifisches Granulationsgewebe mit zahlreichen Histiozyten, die vereinzelte Leishmanien enthalten. Letztere sind aber nur nach langer Suche zu erkennen.
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 Abb.11-A3 Mukokutane Leishmaniase
Bei staerkerer Vergroesserung sind die Parasiten besser zu erkennen. Typischer Weise fehlen Leukozyten im Granulationsgewebe. De Grocottmethode, die immer in solchen Faellen angewendet werden muss, war negativ. Es handelte sich also nicht um eine Pilzinfektion.
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