Eberhard Sauerteig wurde am 19. September 1919 als Sohn des Bankkaufmanns Ernst Sauerteig und seiner Ehefrau Elesabeth, geb. Markmann geboren. In Berlin aufgewachsen legte er Ostern 1939 die Reifepruefung am Paulsen-Realgymnasium in Berlin- Steglitz ab.

Nach Erfuellung der Arbeitsdienstpflicht, Aufnahme des Medizinstudiums an der Humboldt-Universitaet in Berlin. Einberufung zur Wehrmacht 1941. Nach der Grundausbildung Wiederaufnahme des Medizinstudiums an den Universitaeten Berlin, Hamburg und Breslau, jeweils unterbrochen durch Fronteinsaetze in den Sommerferien.

Am 6. Mai 1945 als Truppenarzt bei der Kampfgruppe in Breslau in sowjetische Gefangenschaft geraten und aus dieser am 12 Dezember 1948 nach Erfurt entlassen. Ab Januar 1949 Arbeit als Assistent am Pathologischen Institut der Medizinischen Akademie in Erfurt unter Leitung von Prof. H. Guethert. 1950 Ablegung des vollen medizinischen Staatsexamens an der Friedrich Schiller- Universitaet Jena und 1951 Promotion zum Dr. med. an der gleichen Universitaet.

1952-1953 wissenschaftlicher Assistent am Institut fuer Gewebeforschung der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin unter der Leitung von Frau Prof. Else Knake. 1953-1957 Assistent und Oberarzt am Pathologischen Institut des Wenkebach-Krankenhauses in Berlin-Tempelhof unter der Leitung von Prof. C.-J. Lueders.

1957 Vertrag mit dem Gesundheitsministerium von Venezuela zur Gruendung und Leitung des Pathologischen Instituts des neu errichteten Krankenhauses "Ruiz y Paez" in Ciudad Bolivar am Orinoko. 1960 Ernennung zum Professor fuer den Lehrstuhl Pathologische Anatomie an der Medizinischen Fakultaet der "Universidad de Oriente".

1963 Ernennung zum Konsul h.c. der Bundesrepublik Deutschland fuer die Staaten Bolivar und Anzoátegui. Wegen Erkrankung beider Eltern Rueckehr nach Deutschland und Aufnahme der Taetigkeit als Oberarzt am Gewerbepathologischen Institut des Ruhrgebietes in Gelsenkirchen unter der Leitung von Prof. G. Gerstel. Nach dem Tode der Eltern Rueckehr nach Venezuela und Gruendung des Pathologischen Instituts am Hospital "Luis Razetti" in Barinas im Staate Barinas. Nach Uebernahme des Hospitals als Lehrkrankenhaus durch die Universidad de Los Andes in Mérida erfolgte 1976 die Ernennung zum Professor fuer das Fach Pathologische Anatomie.

1973 Annahme der venezolanischen Staatsangehoerigkeit und Gruendung der Gesellschaft zur Krebsbekaempfung im Barinas. 1976 Ablegung des venezolanischen medizinischen Staatsexamens. 1986 Emeritierung durch die Universitaet und das Gesundheits-und Justizministeriums und Ernennung zum Profesor Asesor durch die medizinische Fakultaet der ULA in Mérida. Eingliederung in das Forschungslaboratorium fuer Pathologie der medizinischen Fakultaet der ULA unter der Leitung von Prof. Dr. K. Salfelder.

Zahlreiche Publikationen in nationalen und internationalen Zeitschriften, Mitarbeiter und Ko-autor an mehreren Buechern und Atlanten ueber Mykologie und Parasitologie, sowie Monographien ueber die Resultate der Autopsien in den Jahren 1967 bis 1978 ueber das Problem der Chagaskrankheit im Staate Barinas, das vor Beginn der pathologisch-anatomischen Taetigkeit nicht bekannt war.

In Zusammenarbeit mit K. Salfelder haben wir zahlreiche Schnittseminare, sog. Workhops, in Deutschland, Schweden, Kanada, Australien und Tansania durchgefuehrt. E. Sauerteig ist seit 1943 mit Gertrud, geb. Lagies verheiratet. Sie war als histologische Assistentin in den entsprechenden Laboratorien taetig und hat zahlreiche Venezolanerinnen in diesem Fachgebiet ausgebildet. Unsere Tochter Christine lebt seit vielen Jahren in Berlin und arbeitet als Sachbearbeiterin bei der Fa. Schering AG. Ihre beiden Soehne, die ebenfalls in Berlin leben, wurden in Barinas geboren.